Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung Kreiskrankenhaus bietet Akutversorgung

Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall und sollte ärztlich versorgt werden. Dazu steht grundsätzlich jedes Krankenhaus bereit. Nicht immer fühlen sich Betroffene jedoch auch direkt in der Lage, eine polizeiliche Anzeige zu erstatten. Im Kreiskrankenhaus Frankenberg können Sie sich unter ärztlicher Schweigepflicht medizinisch versorgen lassen – auch ohne Anzeige zu erstatten. Sie können frei entscheiden, ob Spuren gesichert werden sollen oder nicht. So können Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt noch zur Polizei gehen.

Für viele Frauen kommt eine polizeiliche Anzeige nach einer Vergewaltigung nicht in Frage, oder sie fühlen sich vorerst nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen. Daher wenden sie sich nicht an die Polizei und bleiben häufig medizinisch unterversorgt, weil sie befürchten, zu einer Anzeige gedrängt zu werden.

Daraus können erhebliche gesundheitliche Folgen und psychische Belastungen resultieren. An sie richtet sich dieses neue Angebot. Eine Anzeige über den Kopf der Betroffenen hinweg erfolgt nicht, es gibt die ärztliche Schweigepflicht.

Nach einer Vergewaltigung besteht die Möglichkeit der medizinischen Akutversorgung im Kreiskrankenhaus. Die Untersuchung und medizinische Versorgung sind kostenfrei. Wenn eine Frau eine Sicherung der Spuren wünscht, erfolgt diese ohne Kosten. Die gesicherten Spuren werden für ein Jahr in der Rechtsmedizin in Gießen aufbewahrt. Für Minderjährige beginnt die einjährige Aufbewahrungsfrist mit dem 18. Lebensjahr.
Sollte sich die Frau in diesem Zeitraum zu einer Anzeige entschließen, können die gesicherten Spuren dann von der Polizei verwendet werden. Kommt es nicht zu einer Anzeige, wird das Material nach Ablauf eines Jahres vernichtet.

Eine Initiative von:
  • Landkreis Waldeck-Frankenberg
  • Frauenbüro Landkreis Waldeck-Frankenberg
  • Kreiskrankenhaus Frankenberg
  • Runder Tisch „Gemeinsam gegen häusliche Gewalt"

Versorgung mit und ohne Spurensicherung

Versorgung mit Spurensicherung

Eine Dokumentation der Verletzungen macht die Angaben zu dem Geschehenen überprüfbar. Dies kann für ein strafrechtliches und/oder zivilrechtliches Vorgehen von Bedeutung sein.

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Versorgung ohne Spurensicherung

Die ärztliche Untersuchung kann direkt nach der Tat in der gynäkologischen Ambulanz des Kreiskrankenhauses vorgenommen werden.

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