Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Gütesiegel der AOK

Kreiskrankenhaus erhält drei Lebensbäumchen für hervorragende Leistungen

Regemäßig erhebt die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) Daten über die Behandlungserfolge und das Auftreten unerwünschter Ereignisse bei häufig durchgeführten chirurgischen Maßnahmen. Sie möchte ihren Versicherten damit helfen, eine gut informierte Wahl einer Klinik zu treffen (siehe Hintergrund). Im aktuellen Bericht erhält das Kreiskrankenhaus Frankenberg für die sogenannte „Bruchoperation“ (Verschluss einer Leistenhernie) und für das Einsetzen von Hüftprothesen nach Oberschenkelhalsbruch die begehrten drei AOK-Bäumchen. Die Auszeichnung wird an die besten 20% der Kliniken mit einer geringen Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Ereignisse vergeben. Dass das Kreiskrankenhaus gleich in zwei Bereichen zu diesem oberen Fünftel gehört, ist bezeichnend für die hohe Qualität der medizinischen Versorgung, insbesondere in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Alfred Cassebaum) und der Endoprothetik (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chefarzt Dr. Oliver Schuppan).


„Die Abteilung für Endoprothetik lässt sich jährlich durch eine externe Zertifizierungsstelle auf „Herz und Nieren“ von versierten ärztlichen Kollegen auditieren, um die Qualitätsstandards auf hohem Niveau zu überprüfen, zu halten und weiter zu verbessern. Die offizielle Zertifizierung als Endoprothetik-Zentrum ist der Lohn für diese Anstrengung, von der alle Patienten und auch die Beschäftigten der Abteilungen profitieren und lernen. Die Abläufe in der Patientenversorgung werden stetig optimiert, berichtet Sybille Malirsch, Qualitätsmanagementbeauftragte am Kreiskrankenhaus Frankenberg.


„Eine gute Erfolgsrate bei Operationen hängt nicht nur an dem Geschick des jeweiligen Operateurs. Eine passgenaue vorbereitende Diagnostik und eine gute Zusammenarbeit mit den Anästhesisten sind Voraussetzungen für das Gelingen des Eingriffs. Doch damit ist nur die Grundlage für die Genesung geschaffen. Die Schmerztherapie nach der Operation, die Wundversorgung, die Pflege und die Mobilisation des Patienten durch die Kollegen der Pflege und der Physikalischen Therapie gehören zwingend dazu. Bei älteren Patienten kommt gelegentlich unsere Klinik für Geriatrie mit ins Spiel, die im Rahmen der stationären Frührehabilitation auf die Rückkehr in den Alltag vorbereitet. Zusätzlich übernimmt auch das Patientenmanagement (früher Sozialdienst genannt) die wichtige Aufgabe, diese Rückkehr organisatorisch vorzubereiten, z.B. durch die Vermittlung eines Reha-Platzes oder eines Pflegedienstes“, stellt der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Gerhard Hallenberger klar. „Die gute Teamarbeit im Haus ist wichtig, um für jeden Patienten die besten Genesungsvoraussetzungen zu schaffen. Und so ist die Auszeichnung der AOK, auch wenn sie explizit zwei medizinische Leistungen hervorhebt, ein Lob an alle Kolleginnen und Kollegen, die hier tagtäglich ihr Bestes zum Wohle der Patienten geben.“


Hintergrund
Die drei Lebensbäumchen der AOK bedeuten konkret: In der ausgezeichneten Klinik wird eine überdurchschnittlich hohe medizinische Qualität erbracht. Warum das so wichtig ist, unterstreicht Dr. Roland Strasheim, Krankenhaus-Chef der AOK Hessen: „Die von uns ausgezeichneten Kliniken leisten hervorragende Qualität in der Medizin. Leider behandeln nicht alle Kliniken in Hessen auf dem gleichen hohen medizinischen Standard. Daher möchten wir die Patientinnen und Patienten im Vorfeld gut und umfassend informieren.“ Denn unzureichende Behandlungsqualität hat nicht nur negative Folgen für die Betroffenen. Auch das gesamte Gesundheitssystem leide, weil durch unnötige Folge-Eingriffe oder -Behandlungen vermeidbare Kosten entstünden.


Zur Messung der Qualität verwendet die AOK Hessen das Verfahren „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR). Dieses Verfahren ermöglicht durch Auswertung von Abrechnungsdaten der Kliniken und niedergelassenen Ärzte eine Messung der Behandlungsqualität über den eigentlichen Krankenhausaufenthalt hinaus: Berücksichtigt werden Komplikationen und Folgeereignisse wie Revisions-OPs, welche innerhalb eines Jahres nach der Entlassung des Patienten auftreten. Ein aufwändiges statistisches Verfahren, das unter anderem Alter, Geschlecht und bereits bestehende Grunderkrankungen der Patienten berücksichtigt, sorgt für einen fairen Vergleich der Kliniken.

Im Bild v.l.: Herr Bernd Buchenau und Frau Birgit Schäfer von der AOK Hessen übergaben die Auszeichnungen an Dr. Oliver Schuppan (Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) und Dr. Christoph Hüttich (Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, stellvertretend für Chefarzt Alfred Cassebaum)

 

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